Was ist Trauma - und wie erkenne ich, ob ich betroffen bin?
- nathaliehessler8
- 8. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Viele Menschen fragen sich: War das, was ich erlebt habe, wirklich ein Trauma? Oft wird der Begriff mit schweren Unfällen oder Katastrophen verbunden. Doch Trauma hat viele Gesichter – und oft zeigt es sich viel später.

Was ein Trauma wirklich ist
Ein Trauma entsteht, wenn wir in einer Situation waren, die uns überwältigt hat – emotional, körperlich oder seelisch. Wenn wir das Gefühl hatten: Ich bin machtlos, ich kann das nicht bewältigen. Das kann ein einmaliges Erlebnis sein, wie ein Unfall – oder etwas, das über längere Zeit geschieht, wie Vernachlässigung, emotionale Kälte oder ständige Überforderung in der Kindheit.
Es geht also nicht darum, wie „schlimm“ etwas objektiv war, sondern wie es auf uns gewirkt hat – damals, und oft auch heute noch.
Woran erkenne ich Trauma-Folgen?
Traumafolgen können sich sehr unterschiedlich zeigen. Vielleicht erkennen Sie sich in einem oder mehreren Punkten wieder:
Innere Unruhe, das Gefühl, nie ganz „runterzufahren“
Übermäßige Scham, Schuld oder das Gefühl, falsch zu sein
Rückzug, Beziehungsprobleme oder Bindungsängste
Emotionale Taubheit oder Überempfindlichkeit
Wiederkehrende Gedanken, Bilder oder Körpersymptome
Überreaktionen in bestimmten Situationen (auch wenn sie „klein“ erscheinen)
Manche Menschen funktionieren nach außen gut – und leiden trotzdem innerlich.
Schocktrauma vs. Entwicklungstrauma
Ein Schocktrauma entsteht oft durch ein einzelnes, plötzliches Ereignis. Ein Entwicklungstrauma entwickelt sich über längere Zeit – durch emotionale Vernachlässigung, Ablehnung oder instabile Bindungen.
Beide Formen können tief wirken – und beide verdienen ernst genommen zu werden.
Du darfst Hilfe annehmen
Vielleicht denken Sie: Andere hatten es schlimmer.
Oder: Ich sollte das doch längst hinter mir haben.
Doch Heilung beginnt nicht mit Vergleichen. Sie beginnt dort, wo jemand hinsieht, zuhört – und Sie ernst nimmt.
Trauma ist nicht das, was passiert ist. Sondern das, was in uns zurückbleibt. Und genau dort darf Heilung ansetzen.
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