"Ich kann mich einfach nicht entscheiden" - wenn Unentschlossenheit tiefer liegt, als du denkst.
- Nathalie Hessler

- 24. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Du stehst vor einer Entscheidung – groß oder klein – und plötzlich bist du wie blockiert. Dein Kopf denkt in alle Richtungen. Dein Körper wird unruhig. Und obwohl du „eigentlich nur wählen“ müsstest, fühlst du dich wie gelähmt. Du zweifelst. Zögerst. Verlierst dich im Grübeln. Und am Ende? Entscheidest du vielleicht gar nicht – oder gegen dich selbst.

Wenn du das kennst: Du bist nicht allein.Und: Es könnte mehr dahinterstecken als bloße Unsicherheit. Unentschlossenheit kann ein stilles Echo von Trauma sein.
Warum Entscheidungen manchmal Angst machen
Entscheidungen bringen Bewegung – und manchmal auch Verlust. Für Menschen mit frühen traumatischen Erfahrungen oder Bindungsverletzungen ist das Nervensystem oft geprägt von Unsicherheit, Überforderung oder Schuldgefühlen. Früher galt vielleicht:
Wenn ich etwas „Falsches“ entscheide, werde ich abgelehnt.
Wenn ich wähle, verliere ich Zugehörigkeit.
Wenn ich mich zeige, bin ich angreifbar.
Wenn ich etwas will, bin ich egoistisch.
In der Folge wird Entscheiden nicht zur Selbstermächtigung – sondern zur Bedrohung. Das Nervensystem geht in Alarm: Achtung, Gefahr! Und plötzlich wirkt jede noch so kleine Entscheidung wie ein Risiko.
Die Entscheidungslosigkeit schützt dich – und begrenzt dich
Diese Unentschlossenheit ist nicht irrational – sie ist ein Schutzmechanismus. Ein Versuch deines Systems, Kontrolle zu behalten, dich vor Schmerz zu schützen.
Aber: Dieser Schutz kann dich heute daran hindern, dein Leben wirklich zu gestalten.
Der Weg zurück zu dir
In der therapeutischen Arbeit geht es nicht darum, dich „entschlussfreudiger“ zu machen. Sondern darum, herauszufinden:
Was blockiert dich wirklich?
Welche Erfahrungen haben dein Vertrauen in dich selbst erschüttert?
Was brauchst du, um innerlich sicher zu werden – auch wenn du dich zeigst?
Denn je sicherer du dich in dir selbst fühlst, desto klarer wird oft auch dein inneres Ja – oder Nein.
Du darfst dich entscheiden – für dich
Wenn du dich oft zerrissen fühlst, hin- und hergerissen, ständig zweifelnd: Das muss kein Dauerzustand bleiben. Es gibt Wege, die tieferliegenden Ursachen zu verstehen und sanft zu lösen – in deinem Tempo.
Ich begleite dich gern dabei.



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